Mittwoch, 5. März 2014

Aschermittwoch am 5. März 2014

Ich bin ja nicht so der große Karnevals-Frieder. Gut, hin und wieder verkleide ich mich ganz gern, aber....
Ich bin selten lustig, wenn lustig "angesagt" ist. Ja, da bin ich eher die Partybremse. Allerdings dreht es sich heute auch nicht um mich, sondern um Maximilian, meinen Erstgeborenen. Max (wie ihr richtig vermutet: die Abkürzung von Maximilian) ist leidenschaftlicher Computer-Player. Anfang des Jahres fragte mich Max, ob ich ihn ein Karnevals-Kostüm nähen würde. Mama, also ich - natürlich wahnsinnig geschmeichelt - sagte sofort zu. (FEHLER! Lasst euch erst das Kostüm zeigen, bevor ihr ja sagt.)




Das Kostüm trägt ein Held aus dem Computer-Spiel Assassins Creed-Black Flag (oder so ähnlich).




Bei meinen Recherchen im Internet bin ich auf Seiten von Cosplayern gestoßen, die wahre Meisterwerke kreieren. Da war ich aber am staunen und am schlucken. Ich, mit meiner über 20-jährigen Näherfahrung, kam mir wie ein absoluter Nähfrischling vor.


Schnittmuster: Simplicity 7032  (historischer Schnitt)

Stoff für das Hemd: 98 % Baumwolle, 2 % Elasthan
- Preis: 3,-- €/Meter


















Stoff für die Hose: samtiges Etwas aus 50 % Baumwolle, 50 % weiß der Geier
- Preis: 8,-- €/Meter

Stoff für die Jacke: reinrassiger Samt aus 100 % Baumwolle
- Preis: 15,-- €/Meter



Stoff für Weste und Stulpen etc: 100 % Kunstleder (nie wieder!!!)
- Preis: 12,-- €/Meter



















Die Stoffe habe ich allesamt beim "Stoffhaus am Kö" zum Winterschlussverkauf bei einer 20 % Rabattaktion gekauft.

Die Schnittbeschreibung und die Schnittänderungen werde ich einfach weglassen. Das würde den Rahmen sprengen. Oder anders ausgedrückt: Am Sonntagabend habe ich feierlich den Schnitt in den Kachelofen gefeuert. Aus, Schluß, vorbei.



Leider kann man auf meinen Fotos nicht erkennen, wie viel Zwischenschritte notwendig waren, um das "Gesamtkostüm" entstehen zu lassen. Ich habe es auch nicht geschafft, alle "wichtigen" Teile zu nähen. Am Schluss fehlten die Kopfbedeckung und ein zweiteilig gekreuzter Gürtel.
Die Verarbeitung des Kunstleders war entsetzlich. Meine Nähmaschine, eine Janome 6600, kam an ihre Grenzen. Es war nur noch ein Zerren und Ziehen, um die Teile miteinander zu vernähen. Da war richtiger Körpereinsatz gefragt. Einfach grauenhaft! Und deshalb hatte ich beschlossen, dass nach der Fertigstellung der Weste das Projekt "Kostüm" für mich beendet ist. (Im Herbst findet in Kassel ein Treffen von Cosplayern statt. Bis dahin werde ich die fehlenden Teile noch nähen!! Aber momentan kann ich kein Kunstleder mehr sehen und vernähen.)

Fazit: Man sollte immer mal was Neues ausprobieren! Einiges würde ich jetzt anders machen, aber das erkennt man halt erst am Schluss. Im großen und ganzen bin ich mit dem Kostüm zufrieden.
Das Wichtigste war natürlich, dass Maximilian mit dem Kostüm einverstanden war - und das war er! Er ist direkt mit Kostüm zur Berufsschule gefahren und danach zur Rosenmontags-Feier.
Was will Mutti mehr?!



Tschüss, bis bald

Martina