Der Jackenschnitt war schnell gefunden. Es handelte sich um den Vogue-Schnitt V 1132, der sich schon seit einiger Zeit in meiner Schnittsammlung befunden hat.
Durch Zufall bin ich zu meinem Rock gekommen, und zwar hatte die Bloggerin "sewing galaxy" diesen Rock vorgestellt. Es ist die Interpretation eines Rockes von der Designer Lena Hoschek. Ich war mir zwar nicht sicher, ob dieser Rock in Größe 42 wirkt. Aber ich war von ihm so begeistert, dass ich es auf einen Versuch ankommen ließ.
Die Anleitung für diesen Rock findet ihr ebenfalls bei "sewing galaxy". Eine Schnittbesprechung für diesen Rock erspare ich mir, weil ein jeder diesen Rock auf seine Figur anpassen muss. Das heißt, ihr müsst rechnen: Pi mal irgendetwas und so weiter. Ich muss zu meiner Schande erklären, dass ich eine absolute Niete in Mathe bin und diesen Rock frei nach dem Motto "probieren geht über studieren" gebastelt habe.
Der Stoff besteht aus 100 % Polyester und ich habe ihn bei Alfatex gekauft. Der Rock ist nicht gefüttert. Ein Unding für mich - aber hier ist es nun mal so.
Schnittbesprechung Blazer
Modellbeschreibung:
Taillierter Damenblazer mit Reverskragen, Schößchen und rückwärtigen Falten. Schwierigkeitsgrad: einfach (Na ja!)
Schnittmuster:
Vogue V1132
Stoff:
Oberstoff - Traumstöffchen von Strenesse; 98 % Schurwolle, 2 % Elasthan
Futter - NevaViscon
Beides gekauft beim "Stoffhaus am Kö" in Kassel.
Größe:
16 - entspricht in etwa einer deutschen 42.
Sieht das Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Ja.
War die Anleitung leicht zu verstehen?
Wie andere Menschen abends im Bett Bücher lesen, lese ich Schnittanleitungen. Gerade die von Vogue machen viel Spaß zu lesen. Wahrscheinlich durch die netten Bildchen.
Allerdings halte ich mich nicht an die Anleitungen. Ich mache es so, wie ich es gelernt habe. Es sei denn, die Anleitung ist einfacher und genauer.
Was magst du besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
+ Ich bin bekennender Schößchenfreak! Also ist dies mein Schnittmuster.
- Der einteilige Ärmel. Die fallen in der Regel nicht optimal.
Änderung an dem Schnittmuster:
Oh ja! Auf Anraten meiner Nähkursleiterin schnitt ich Größe 16 aus. Im Rücken musste ich dann Weite herausnehmen, sodass rückblickend Größe 14 besser gewesen wäre.
Dann folgte das übliche Prozedere: FBA mit ... (Mist! Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Zentimeter ich eingefügt habe.) und die übliche Oberarmerweiterung.
Bei der Anprobe, die vor dem Einsetzen der Ärmel vorgenommen wurde, die entsetzliche Tatsache: Ich hatte ein Quallenoutfit genäht. Der Saum stand zentimeterweit ab, so wie bei einer Qualle, die sich schwimmend fortbewegt. Ehrlich: Ich hätte heulen können. Nicht nur weil der Blazer scheiße aussah (ja, ja Fäkalsprache, aber genauso sah er aus), sondern weil ich wußte, was für Änderungen auf mich zukamen.
Irgendwann war es dann erledigt und ich wars zufrieden.
Würdest du das Schnittmuster nochmal nähen?
Nein. Dazu ist der Blazer zu auffällig. Eventuell würde ich die passende Weste noch nähen.
Fazit:
Das ist jetzt schwer! Eigentlich stehe ich lieber in Reihe zwei und liebe das Unauffällige. In diesem Outfit fällt man auf. Da muss ich jetzt durch.
Beim Anblick der Fotos fand ich das Outfit ganz hübsch. (Boah, es fällt mir jedesmal schwer, meine eingenen Werke zu loben oder mit ihnen zufrieden zu sein.)
Den Blazer werde ich demnächst mit einer Jeans tragen und den Rock mit einem farbenfrohen schwarzen Pulli.
Und zum Schluß: Was macht man mit einem weiten Tellerrock?
Natürlich rooooocken!!!