Freitag, 26. Dezember 2014

WKSA 2014 - 26. Dezember 2014

Weihnachtskleid-Sew-Along - Projekt 2

Wochenlang schreibt die MaxLau nicht einen Post und dann ... ja dann gleich zwei und zwar zum gleichen Thema. Hallo, gehts noch? Kurz der Versuch einer Erläuterung: Im WKSA 2014 habe ich großspurig von zwei Weihnachtskleidern gesprochen. Glücklicherweise habe ich 1 1/2 Projekte zu ende gebracht und dies möchte ich separat voneinander vorstellen.
Ich fand die Idee des gemeinsamen Weihnachtskleidnähens so schön, dass ich das Gefühl habe, dies tun zu müssen. Irgendwie bin ich das den Initiatorinnen schuldig. Ohne sie wäre ich gar nicht auf die Idee gekommen, diese Kleider zu nähen. Außerdem haben Dodo und Juli Juli sich viel Zeit genommen, uns durch diese Aktion zu begleiten. Deshalb kann ich mir auch die Mühe machen, hier das zweite Projekt vorzustellen.


Gestern Abend fand in meiner Heimatstadt Großalmerode der jährliche Weihnachtsball statt. Dieser Ball hat eine lange Tradition. Schon meine Eltern sind regelmäßig zu diesem Event gepilgert. An diesem Abend trifft man alte Bekannte, die man sonst nie sieht. Vorallem die man soooo nie sieht. Ja, da wird sich wahrlich aufgebrezelt.  Lange Kleider sind keine Seltenheit und hohe Schuhe gehören gar zum Pflichtprogramm. Selbst mein Gatte schlüpft freiwillig in einen Anzug.
Ich hatte geplant, mein zweites Weihnachtskleid für diesen Abend zu nähen. Aber meistens kommt es anders als man denkt. Ich will jetzt kein Mitleid, Fakt ist jedoch, dass ich wahnsinnig viel zu tun hatte und mein Nervensystem regelrecht blank lag. Erst als ich die Entscheidung getroffen hatte, dass ich das zweite Projekt abbreche, ging es mir besser. Und wenn es einem besser geht, hat man plötzlich die Kraft und die Muse weiterzumachen. Mir war jedoch klar, dass ich den Rock nicht mehr schaffe, aber was solls - ich habe ja noch einige andere Röcke.
Hier habe ich bereits einen kleinen Bericht über das zweite Projekt geschrieben.


Schnitt:
Vogue V8943

Stoff:
Paillettenspitze vom "Stoffhaus am Kö" - 79,90 €/m (Bei dem Preis habe ich scharf/schärfer/am schärfsten kalkuliert. Der ist selbst für mich exorbitant teuer. Aber - hallo - es ist nur einmal Weihnachten 2014 oder 50. Geburtstag oder Silvester 2014 oder oder oder...)

Änderungen:
Die üblichen: Brustabnäher nach unten versetzen, Oberarm erweitern, Schulter verschmälern, Rücken kürzen und - das war neu - Taillenweite erweitern.
Da es ein separates Oberteil werden sollte, habe ich am unteren Rand einige Zentimeter hinzugefügt.

Verarbeitung:
Anfangs habe ich die Glasperlen und Pailletten fein säuberlich mit der Schere und dem Nahttrenner abgetrennt. Eine laaaangwierige Arbeit. Beim Nähkurs drückte mir meine Nählehrerin ein Hämmerchen in die Hand und gab mir die Anweisung "Hau zu". Erst zögerlich, danach mit wachsender Begeisterung zerschmetterte ich die Perlen, die sich an der Nahtzugabe tummelten. Ruck zuck war der störende Funkelkram verschwunden.
Die Nähte habe ich als "Französische Nähte" genäht. (Was für ein blöder Satz!) Die Ärmelsäume sowie den Halsbeleg habe ich mit schwarzen Chiffonschrägband verarbeitet. Die Abschlussarbeiten wurden (fast) ausschließlich mit der Hand durchgeführt. So konnte ich die Leichtigkeit des Stoffes erhalten.
Tipps holte ich mir in meinem Craftsy Kurs "The Essential Guide to Sewing With Sheers". Große Hilfe bekam ich auch von Sewing Galaxy.


Detailfotos - auch vom Rücken

Würdest du den Schnitt nochmals nähen:
Auch bei diesem Teil bin ich mir nicht sicher. Es gefällt mir gut, aber ich bin eher ein Jäger... Ich probiere gern neue Schnitte aus. Es gibt ganz wenig Schnitte, die ich mehrmals genäht habe.

Fazit:
Das Oberteil liegt zum Lüften an der frischen Luft. Es hat den Anforderungen des gestrigen Abends standgehalten und ich sage euch, die waren schon nicht ohne. Da wurden die einzelnen Nähte aufs äußerste strapaziert.
Meine Befürchtungen, das Top ohne fremde Hilfe an- und auszuziehen, haben sich als grundlos erwiesen. Ich brauchte nur den obersten Knopf zu öffnen, damit mein Kopf durchpasste. Und den konnte ich selbst schließen.
Was für mich ganz wichtig war: Ich war mir nicht fremd. Ich war das Wesen in dem Funkel-Glitzer-Weihnachtstop und fühlte mich sicher und wohl. Hört sich vielleicht doof an, aber ich kenne andere Abende, da war ich mir fremd. Habe am Rock gezuppelt, die Bluse gerade gerückt und wollte nur nach Hause in die Wohlfühlkluft.

Mein Projekt werde ich jetzt nochmals auf dem WKSA 2014-Finale WKSA-Finale posten. (Mal sehen, ob der zweimal MaxLau annimmt.) Nochmals vielen Dank an Dodo und Juli für dieses tolle Projekt.

Tschüss bis bald

Martina

Nachspann:
Oberteil - MaxLau
Rock - MaxLau
Schuhe - Irgendwann beginne ich Schuhe zu nähen.
Heute Morgen so gegen 3:00 Uhr wurden sie unbequem.
Weihnachtsbaum - selbstgeschmückt

Fotos -Laura. (Diesmal hatte sie richtiggehend Spaß beim Knipsen.)


Donnerstag, 25. Dezember 2014

WKSA 2014 - 25. Dezember 2014

Ich wünsche allen Lesern ein ruhiges und besinnliches Weihnachtsfest 2014

Mein Jahr verging wie im Fluge. Ich weiß gar nicht, wo die Zeit geblieben ist. Gestern war doch noch Ostern und heute ... Weihnachten. Wo blieb der Sommer und der Herbst? Stimmt es, dass man mit zunehmenden Alter eine andere Zeitwahrnehmung bekommt. Ich habe fast das Gefühl.
Jedenfalls sitze ich heute Morgen - das erste Mal seit langem - tiefenentspannt vor dem Laptop und schreibe meinen WKSA 2014-Bericht. Von meinen 2 Weihnachtsprojekten habe ich 11/2 Teile geschafft. Das erste Kleid war relativ schnell fertig. Beim zweiten Projekt habe ich mich allerdings maßlos überschätzt. Nicht nur allein der technische sondern auch den zeitlichen Aspekt habe ich vollkommen unterschätzt. Es sollte ein zweiteiliges Ensemble werden - geschafft habe ich allerdings nur das Oberteil und das auch nur, weil ich es heute Abend zum Weihnachtsball tragen möchte. Die letzten Fäden habe ich gestern Abend während des Film "Kevin allein zu Haus" vernäht. Aber davon schreibe ich ein anderes Mal.

Heute also WKSA 1
Inspiriert hat mich ein Kleid aus der Dolce & Gabanna Kollektion. Den genauen Werdegang kann man hier nachlesen: WKSA 2014 -16. November 2014

Würde ich das Kleid noch einmal nähen?
Jein! Ich weiß es nicht - ich kann es nicht sagen - ich bin mir nicht sicher. Aber eher nein. Als Kleid würde ich es nicht noch einmal nähen. Allerdings werde ich den Rock als Vorlage für mein WKSA 2 nehmen. Der Rock gefällt mir nämlich richtig gut.

Was jetzt noch fehlt ist mein Fazit:
Ja, also.... In der Nähe eines Riesenweihnachtsbaumes möchte ich mich mit meinem Kleid nicht aufhalten. Die Gefahr ist zu groß, dass ich als güldene Christbaumkugel durchginge. Es ist sehr auffallend! Nichtdestotrotz ist es saubequem - man kann den ganzen Abend bis zum frühen Morgen einwandfrei durchfeiern. Das hat nichts mit dem Stoff zu tun, denn der ist 100% nicht dehnungsfähig sondern allein mit der guten Passform. (Nein, nein, nein - ich will jetzt nicht als Super-Arrogante-Nähschnepfe erscheinen, sondern will einfach nur meine Erfahrung schildern und die besagt, dass eine gute Passform ebenfalls saubequem sein kann.)

Bedanken möchte ich mich bei Dodo und Juli. Ihr habt eure "Arbeit" toll gemacht. Ich fand die Entstehungsgeschichten der einzelnen Weihnachtskleider sehr inspirierend und interessant. Die fertigen Kleider kann man im Abschlussbericht des WKSA-Finales nachlesen.

Tschüss bis bald

Martina

Nachspann:
Kleid - MaxLau
Schuhe - an den Füßen
Stumpfhose - Wolford (Nein, quatsch - die billigen vom Rewe-Markt)
Uhr - Omega (OK, die ist echt - Weihnachtsgeschenk von meinem Mann) 

Bilder - Laura


Sonntag, 30. November 2014

WKSA - 30. November 2014


Diese Woche bin ich wieder dabei, obwohl ich besser nähen statt schreiben sollte....
(Andererseits kann ich mich durch das Geschriebene runtertakten und mich besser strukturieren. Auch gut!)

Die heutigen Fragen:
1.)  
Ich bin in Stimmung, erste Nähte sind gemacht! 
Na, ja!

2.)
Endlich habe ich angefangen
Kommt darauf an, wie man es betrachet.

3.)
Probemodell sitzt, ich kann den richtigen Stoff zuschneiden
Siehe Frage 2.)

4.)
Bin ein Streber und nähe jetzt mein zweites Weihnachtskleid
Stimmt, dass mit dem Streber allerdings nicht.
Mein erstes WK ist fertig und ich finde es hübsch. (Applaus!) Ich wollte es gestern Abend zur weihnachtlichen Ballettaufführung tragen, habe es aber dann doch nicht getan. Warum ich es nicht getragen habe, ist schnell erklärt. Ich habe in ein paar Tagen Geburtstag (50 Jahre und ja, ich wiederhole mich) und wollte das zweite WK zu diesem "Event" tragen. Allerdings wird mir jetzt die Zeit knapp und ich weiß nicht, ob ich es bis dahin schaffe. Also wird im Falle des Nichtschaffens das WK1 herhalten müssen und das WK2 werde ich dann unter dem Tannenbaum oder spätestens Silvesterabend tragen.

Nun möchte ich eine kurze Zusammenfassung zu Kleid 2 geben:

Inspiriert wurde ich wieder durch Dolce und Gabanna.





 
(Bildquelle: D&G-Homepage)
Die schwarze Spitze hatte ich mir über das Internet bestellt, was sich im nachhinein als schwerer Fehler erwies. (Die Spitze kann nichts dafür!) 

Vogue Patterns v8943 war der geplante Schnitt. 
 V8943, Misses' Dress and Slip
Für die Blumenstickerei hatte ich auch schon alles geordert und wollte mich dafür intensiv mit der Handstickerei befassen. Stickerei und Spitze waren schon einmal nicht kompatibel - die Spitze eignete sich überhaupt gar nicht dafür. Verschiedene Stick-Unterlagen habe ich hinzugefügt, aber es entsprach nicht meinen Wünschen. Vergangenen Mittwoch bin ich dann frohen Mutes mit Tochter Laura ins "Stoffhaus am Kö" gefahren, um schwarze Spitze zu testen. Die Auswahl war für das geplante Projekt bescheiden. (Aber das ist doch immer so, wenn man etwas Bestimmtes möchte!) 
Also Plan B! 
Das bedeutet, bauen wir unser Kleid um die Spitze herum auf. Ich hatte nämlich sofort eine traumhaft schöne Spitze gefunden, die allerdings so rein gar nichts mehr mit der D&G-Inspiration zu tun hatte. 
Als Schnittgrundlage kam mir sofort der Vogue Patterns v1428  in den Sinn.
V1428, Misses' Dress
Die Verkäuferin hatte dann noch die gute Idee, das Kleid als Zweiteiler zu nähen. Rock und Spitzenoberteil voneinander getrennt. Und durch diese grandiose Überleitung kommen wir direkt zum Rock. Der sollte natürlich ebenfalls in schwarz sein. Die Verkäuferin holte einen schwarzen Traum aus einem Baumwoll-Seiden-Gemisch hervor und drapierte ihn unter der Spitze. Die Verkäuferin sah Laura an, Laura sah die Verkäuferin an, beide sahen mich an und schüttelten unisono die Köpfe. Sie kamen zu dem Entschluss, das sei gar nichts für mich. Ich wäre nicht schwarz! (Das kann man jetzt deuten wie man will.) Dass was auf dem Ladentisch liegt ist traurig, düster, trist - langweilig, altbacken und so weiter und so fort. Halloooo - ich finde das schön und tragbar!

(Der geneigte Leser kann jetzt zum nächsten Absatz springen oder er kann an einem kleinen Ausflug in mein Innerstes teilnehmen.) Ich habe die seltsame Gabe, bei einem wichtigen Termin nicht zu wissen, was mir steht. Um auf der sicheren Seite zu stehen, wähle ich Dinge/Farben/Schnitte, die nicht wirklich ICH sind. Schwarz ist so eine Farbe. Viele tragen schwarz und ich bin dann eine von vielen. Ich mag es nicht, im Mittelpunkt zu stehen aber das werde ich zwangsläufig auf meiner Geburtstagsfeier sein. Also wählen wir mal schwarz, dann falle ich nicht zu sehr auf!

Die Verkäuferin holte ein grünes Baumwoll-Seiden-Gemisch hervor und drapierte es unter die Spitze. Laura und die Verkäuferin waren begeistert - ich eher nicht. Es war so gar nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Was sollte ich tun? Auf die beiden oder auf meine innere Stimme hören!?! Da ich mich kenne (siehe oberen Abschnitt), gab ich den beiden eine Chance und wählte den grünen Stoff für den Rock. Der Rock ist ja schnell genäht eventuell auch noch in schwarz. *tüdelitüdelitü*

Ein Spitzenbild möchte ich euch nicht nicht vorenthalten. 

(Ich nähe gern, ich nähe gern - der Stoff ist äußerst zickig und divenhaft!)
5.)
Plätzchenessen ist doch irgendwie auch Nähen, oder?
Kann ich nur zustimmen. Eigentlich sollte ich nicht schreiben sondern nähen. Habe allerdings während des Postschreibens jede Menge Plätzchen gefuttert - also habe ich doch auch irgendwie genäht.

Mal sehen, wie weit die anderen WKSAers gekommen sind. Das Treffen findet beim Me Made Mittwoch - WKSA Teil 3 statt.

Ich wünsche einen besinnlichen ersten Advent!

Tschüss bis bald
Martina

Mittwoch, 26. November 2014

MMM 26. November 2014

Eigentlich müsste ich hier sitzen und meine Einkommenssteuer fertigstellen, aber.....
Alles Andere ist wichtiger und schöner!!! Darum - als Übersprungshandlung - einen neuen Post.

Ich habe fertig!
We Produce Our Collection 2014 ist beendet.

"Häh, was schreibt die da? Die Aktion We Produce Our Collection war irgendwann im Mai. Jetzt ist November!" Trotzdem - ich habe fertig und möchte euch im Rahmen des Me Made Mittwochs das letzte Teil meiner Collection vorstellen.
Eine Hose, eine Bluse und eine Jacke waren die Grundlage meiner Collection. Hose und Bluse waren schon eeeeewig fertig. Nur die Fertigstellung der Jacke hat lange gedauert.

Schnitt: Burda-Style 03/1995

Stoff:
- Oberstoff: 100 % Dupionseide
- Futter: 100 % Viskose
Beide Stoffe aus dem "Stoffhaus am Kö"

Änderungen: Trotz Probeteil musste ich am Originalprojekt weitere Änderungen durchführen. Da das Original aus 3 verschieden farbigen Stoffen besteht, sah man sehr deutlich einige Unstimmigkeiten. Die Taille saß zu tief und im Rücken schlug es tatsächlich noch Falten.

















Vielleicht klappt es auch mal mit dem Selbstauslöser.

Im oberen Bild trage ich das Gesamtprojekt und fühle mich unwohl. Das bin ich nicht! Das ist zu gewollt, zu perfekt, zu chic, zu spannungslos.
Ich brauche Kontraste - Gegensätze. Mit Jeans oder Lederleggings fühle ich mich auf der sicheren Seite.

Tschüss bis bald

Martina, die sich nun wieder ihrer Einkommenssteuer widmet

 Nachspann 1
Hose - MaxLau
Bluse - MaxLau
Jacke - MaxLau (gähn)
Schuhe - irgendetwas Braunes

Nachspann 2
Jeans - elegance
Shirt - Ernstings family
Jacke - MaxLau
Schuhe - siehe oben

Fotos - Selbstauslöser

Montag, 17. November 2014

WKSA 2014 - 16. November 2014


Alle Jahre wieder kommt - nein, nicht das Christuskind (Obwohl?) - der Weihnachtskleid-Sew-Along!
Schön, ich freue mich!


Seit ein paar Jahren findet in der Nähcommunity ein gemeinsames Weihnachtskleid-Nähen statt. Diesmal wird der WKSA (richtig geraten - Abkürzung für Weihnachtskleid-Sew-Along) von Doro und Frau Kirsche moderiert. Die Ankündigung habe ich bereits verpasst und den ersten Teilnehmertag ebenfalls. Aber nichtsdestotrotz möchte ich gerne mitmachen.

Folgende Fragen standen beim ersten Treffen an:
Ich bin 1a vorbereitet und habe schon alles zusammengesucht / Weihnachten? Ist nicht noch Sommer ? / Ich such nach Inspiration und guck mal, was die anderen machen / Schnitt da aber kein Stoff oder andersrum ? / Kleine Rückblende : mein Weihnachtskleid 2013/2012/2011

Ich beginne mal von hinten.
Kleine Rückblende: mein Weihnachtskleid 2011? - nix
                                   mein Weihnachtskleid 2012? - nix
                                   mein Weihnachtskleid 2013? - ebenfalls ein großes NIX

Es ist nicht so, dass ich für Weihnachten nix nähe. Mir fehlt in dieser Zeit einfach die Zeit, dies schriftlich festzuhalten. Ich liebe nämlich Weihnachten und die Möglichkeit ein Traumteil zu tragen. Völlig overdressed beim Familienessen aufzuschlagen - diese Gelegenheit lasse ich mir ungern entgehen.
Ich bin jedesmal glücklich, wenn ich am Mittag des Heiligen Abends die letzten Näharbeiten erledigt habe. Dass da natürlich keine Gelegenheit für eine Fotodokumentation ist, kann man bestimmt nachvollziehen.

Schnitt da, aber kein Stoff oder andersrum?
Alles easy - alles gut - alles wunderbar - alles da!

Ich such nach Inspiration und guck mal, was die anderen machen.
Nein, ich suche nicht nach Inspirationen. (Der Schritt ist schon erledigt. -abgehakt-)
Trotzdem schaue ich, was die anderen machen.

Weihnachten? Ist nicht noch Sommer?
Bei den Temperaturen könnte man leicht auf den Gedanken kommen, dass noch Sommer sei.

Ich bin 1a vorbereitet und habe schon alles zusammengesucht.
Ja, stimmt. Das hat aber seinen Grund. Also...
Es war einmal vor langer Zeit, da wurde in einem kleinen Dorf im Meißnerbergland ein kleines Mädchen geboren. Es hatte Haare wie gesponnenes Gold und war immer guter Dinge. Das Mädchen war zu allen Menschen und Tieren freundlich  ..usw...usw... und wenn es nicht gestorben ist, dann lebt es noch heute.
Genau das ist der springende Punkt. Das Mädchen hat in diesem Jahr einen runden Geburtstag und das will sie groß feiern und zwar in einem schönen Kleid und das wird dann Weihnachts-Kleid Nummer zwei. (Wie gesagt, ich fange von hinten an!)

Kleid Nr. 1 ist für die Weihnachtsballettaufführung meiner Tochter Laura.
Als ich im Frühherbst in Berlin war, sah ich am Kurfürstendamm im Schaufenster von Dolce & Gabanna ein Kleid - schockstarre - mein Kleid. HABENWOLLEN! Da ich aber leider nicht mal eben für 2.000 Euro ein Kleidchen kaufen kann, bleibt halt nur das Selbernähen.
 Bilder aus der Winterkollektion 2015 von Dolce & Gabanna


KLEID IM LOLITA-STIL AUS JACQUARD-BROKAT - Kurze Kleider - Dolce&Gabbana - Winter 2015KLEID IM LOLITA-STIL AUS JACQUARD-BROKAT - Kurze Kleider - Dolce&Gabbana - Winter 2015 


















Schnitt: Burda Moden 11/2007, Modell 107
Bilder: burdastyle.ru













  
 



Stoff:
Oberstoff: Brokat aus ??? (Jedenfalls etwas Künstliches aus der Hexenküche der chemischen Industrie) vom "Stoffhaus am Kö"
Futter: Nevaviscon ebenfalls vom "Stoffhaus am Kö"
Tüll: von "Buttinette"


Größe: Hmja, dann doch mal eine andere Größe als 42 nämlich 44 (grummel). Nach dem Ausmessen hatte ich echt schlechte Laune. Mir stellte sich auch die Frage, ob so ein Kleid in Größe 44 noch tragbar ist. Wir werden sehen!

Änderungen: 
- Brustpunkt 2,0 cm nach unten und 1,5 cm zur Mitte versetzt.
- Taillennaht um 4 cm nach oben versetzt.

Ein Probeoberteil habe ich genäht und meinen "richtigen" Stoff bereits zugeschnitten. Bin trotzdem kein Streber, habe nur wenig Zeit......

Die anderen Weihnachtskleid-Schneiderleins tummeln sich beim bekannten Me Made Mittwoch.
Wenn sich jetzt jemand fragt, ob meine Projekt wirklich in den WKSA 2014 gehören, dem möchte ich sagen JA! Ich werde meine beiden Kleider auf jeden Fall Weihnachten tragen. Den WKSA 2014 benutze ich diesmal ganz eigennützig, damit ich mich motiviere und das Kleidernähen auch schaffe!

Tschüss bis bald
Martina


Mittwoch, 15. Oktober 2014

MMM 15. Oktober 2014


Als ich ihn sah, war es Liebe auf den ersten Blick! Ihn, nur ihn wollte ich besitzen - mein Eigen nennen. Ja, wirklich. So erging es mir, als ich diesen Mantel im Nähkurs gesehen hatte.
Zwei Mal im Jahr findet im Stoffhaus am Kö ein Event statt, bei dem die neue Saisonware vorgestellt wird. Für diese Events näht meine Nähkursleiterin die vorzustellende Kollektion und dadurch bin ich auf diesen Mantel Aufmerksam geworden. Tatsächlich war ich schon lange auf der Suche nach einem Mantel, obwohl ich wirklich keinen bräuchte. Am liebsten hätte ich einen camelfarbenen klassischen MaxMara-Mantel. Hier geht es um den klassischen Wollmantel - ansonsten steht Burberry bei den Trenchcoats hoch im Kurs. Als Daunenjacke käme Moncler in die nähere Auswahl. (In letzter Zeit war ich mit Laura häufiger beim Kieferchirugen. In dieser Praxis werden auch Schönheitsoperationen durchgeführt und im Wartezimmer liegen Vogue, Elle und wie sie alle heißen zum Schmöckern bereit. Und ich habe geschmöckert beziehungsweise mich informiert, was frau im Winter so trägt.) An dem MaxMara-Mantel gefällt mir die Zeitlosigkeit und die Schlichtheit. Er ist auf das Wesentliche reduziert. Auch wollen wir die Farbe nicht vergessen! Camel - weitestgehend mit einem intensiven Beigeton zu vergleichen und Beige ist eine meiner Lieblingsfarben. Ach, ich könnte jetzt noch stundenlang über diesen Mantel philosophieren, aber das bringt uns hier nicht weiter, denn ich habe ein gänzlich anderes Modell genäht.
(Willkommen in unserem Herbstgarten, der momentan einen äußerst morbiden Charme versprüht.)

Schnitt: Burda Einzelschnitt 6844-V
"Herrlich bequem und kuschelig sind diese Modelle für den Winter mit Passe und Teilungsnähten an den Vorderteilen. Bei A sind Pattentaschen in die Nähte eingearbeitet. Zwei Kragenvariationen runden den voluminösen Look in Egg-Shape-Linie ab." Diese Modellbeschreibung stammt von Burdastyle.

Größe: 40
Stoff:
Oberstoff aus 60 % Schurwolle, 23 % Cashmere, 17 % Polyamid zu 29,90 Euro/m (Stoff war reduziert – Glück gehabt.)
Satinfutter aus 100 % Viskose zu 5,90 Euro/m
Beide Stoffe vom Stoffhaus am Kö.

Sieht das Kleidungsstück wie auf der technischen Zeichnung bzw. wie auf dem Titelbild aus?
Die Frage müsste folgendermaßen lauten: Sieht der Mantel wie das Mustermodell meiner Nähkursleiterin aus? Ja, das tut er.










Änderungen:
Ich neige dazu, meine Kleidung eher zu weit als zu eng zu schneidern. Deshalb war ich sehr erstaunt, als mir das Probeteil in Größe 40 passte.
Alles war perfekt, denn ich brauchte kein Probemodell zu basteln und konnte mich gleich an das Ausschneiden des Stoffes machen. Schnipp-schnapp die Teile ausgeschnitten, die Teile zusammenzusammengenäht und - Gsd - eine Anprobe durchgeführt. Was soll ich sagen: Der Mantel war schief! Völlig aus der Balance! Was hatte ich falsch gemacht? Ich denke mal, falsch hatte ich gar nichts gemacht. Ich war schockverliebt in diesen Mantel und die Liebe macht bekanntlich blind. 
Jedenfalls habe ich die Teile nochmals aufgetrennt und das hintere Rückenteil an der Passe gekürzt. Diese kleine Änderung hatte bereits ausgereicht, um den Mantel wieder ins "Gleichgewicht" zu bringen. Des Weiteren habe ich die Armkugel vom Ärmel radikal abgeflacht. Beim Originalmantel schlägt es beim Übergang Schulter zum Arm unschöne Falten.

Fazit:
Ja, zwischen mir und dem Mantel hat eine leidenschaftliche Affäre begonnen. Wir kuscheln gemeinsam während der Autofahrt und in unbeobachteten Momenten schmiege ich mich sinnlich an ihn.

Heute wird der MMM 15. Oktober 2014  von der Gastbloggerin Frau lila und gelb moderiert. Dort treffen sich mittwochs Hobbyschneiderinnen zum visuellen Outfitbestaunen. 


Soderle, jetzt muss ich mich wieder auf meine hausfraulichen Pflichten besinnen, denn vor genau 21 Jahren lag ich mit starken Wehen im Krankenhaus und erwartete sehnsuchtsvoll (hört sich besser an als schmerzgebeugt) unser erstes Kind. Maximilian ist nun schon lang erwachsen und selbständig. Vielleicht, vielleicht wird das irgendwann auch mein beschützendes und besorgtes Mutterherz verinnerlichen. 
Max, ich habe dich dolle lieb und wünsche dir alles Liebe und Gute auf deinem Lebensweg!

Ich sage tschüss bis zum nächsten Mal

Martina

Nachspann:
Mantel - Tada, Trommelwirbel, Tusch = MaxLau 
Hose - Tada, Trommewirbel, Tusch = ebenfalls MaxLau
Strickjacke - wollen es ja nicht übertreiben, die ist von Zara
Shirt - ??? (Vielleicht könnten mir die 3 Fragezeichen -Justus, Peter, Bob- jetzt weiterhelfen.)
Schuhe - Deichmann
Tasche - Elegance (Nur kurz im Blick, wurde vom Fotografen entfernt!)

Habe ich nichts vergessen! Grübel, grübel. Ach ja, das Wichtigste! Die Fotos von meiner persönlichen Lieblingsfotografin Laura. Ansonsten wäre das nur ein stinklangweiliger Bericht geworden.



Mittwoch, 1. Oktober 2014

MMM 1. Oktober 2014


Endlich kann ich euch mal etwas Neues vorstellen und zwar eine Bluse.

Im Grunde bin ich kein Blusenträger. Oftmals fühle ich mich darin beengt und bewegungseingeschränkt. Ich mag es bequem, lässig und wärmend. Aber warum näht sich dann die Frau eine Bluse, wenn sie diese Bekleidungsstücke nicht besonders mag, wird sich jetzt so mancher fragen. Und einige andere denken wahrscheinlich, wie blöd ist das denn. Eine Antwort wäre darauf: Ich bin halt eine Frau und habe das Recht auf irrationale Entscheidungen! So tiefsinnig bin ich aber nicht. Bei mir war es eher so, dass ich die Bluse gesehen und sie dann einfach nur haben wollte. Beute gesichtet, Beute erlegt! Problem war nur, dass meine Freundin schneller war mit dem Erlegen der Beute. Sie hielt sie triumphierend in der Hand und blies das Jubel-Jagdhorn. (Sinnbildlich - Wer schleppt schon ein Jubel-Jagdhorn mit zum Einkauf?)
Schnitt: Vogue V1323

Größe: 14 - ab der Taille 16

Stoff:
100 % Leinen zum Preis von 28,-- €/m
Spitze aus 75 %Viskose/25 % Polyamid zum Preis von 65,-- €/m
Beide Stoffe von Haute Couture Stoffe Möller.

Die Farbe des ersehnten Wunschbluse war beige (champagner, creme, natur, camel, eierschalenfarben, gebrochenes Weiß - Der geneigte Leser darf selbst entscheiden, wie er diese Farbe nennt.), die bestellten Stoffe waren jedoch weiß. Beim Leinenstoff gibt es eine große Vielfalt von Farben, das wäre kein Problem gewesen. Beim Spitzenstoff ist dies leider nicht so der Fall. Entweder waren die Spitzen in den klassischen Farben weiß und schwarz oder sie waren kreischbunt in knallrot, smaragdgrün sowie royalblau. Ich wollte aber beige! Also habe ich todesmutig beide Stoffe eingeweicht, dann tropfnass in einen Eimer gegeben, mit genügend Teewasser (10 Beutel Schwarztee - laaaange gezogen) aufgefüllt und einen Tag lang gewartet. Das Ergebnis hat mich erfreut.


Sieht das Kleidungsstück wie auf der technischen Zeichnung aus, dann sage jetzt - ja, das tut es.
Ja, das tut es.
 Änderungen:
- Einfügen einer Fba ohne den dazugehörenden Brustabnäher
- Verlängerung der Knopfleiste (Ok, dies entspricht nicht mehr der originalen technischen Zeichnung.)
- Kürzung der hinteren Passe
- Das Rückenteil aufgeteilt in ein mittleres und zwei seitliche Rückenteile (Upps, entspricht auch nicht wirklich der originalen technischen Zeichnung.)
- Der Oberarmkugel Länge hinzugefügt














War diesmal gar kein großer Aufwand, da ich die Bluse bereits schon einmal genäht habe.

Fazit: Ich mag den Kontrast zwischen dem ollen Leinen und der edlen Spitze. Für eine reine Spitzenbluse fühle ich mich schlichtweg noch viel zu jung. Die Farbe beige ist neben rosa (einmal muss ich doch den Farbnamen schreiben) eine meiner liebsten Farben und sie passt zu diesem lässigen Modell sehr gut.


Am Schluss möchte ich mich noch bei Michaela bedanken. Sie ist diejenige, die die "Beute" erlegt hatte.
"Michaela, dir hat die Bluse richtig gut gepasst und die Farbe steht dir hervorragend! Mir war sie über der Brust schlichtweg zu eng. Darum sah ich es als Herausforderung an, die Merkmale dieser Bluse auf meine Bedürfnisse abzuwandeln. Ich danke dir, dass du mich damals auf diese Shopping-Tour mitgenommen hast."

Viele Nähgeschichten gibt es heute wieder beim MMM 1. Oktober 2014, der heute von Doro in einem wunderschön bedruckten Waxprint-Rock moderiert wird.

Ich sage Tschüss bis zum nächsten Mal

Martina

Nachspann:
Bluse - MaxLau
Jeans - Zara
Schuhe - was weiß ich - alt - ausgetreten - bequem
Schmuck - Cartier (Geschenk von meiner Mama)
Anlass - Konzert des Chores "Cresendo" in Hessisch Lichtenau
Fotos - Laura, danke dafür und Küsschen!