Dienstag, 19. März 2013

Parka - Burda Style 09/2012

Wir schreiben das Jahr 2015 - präziser den 15.03.2013 (Ja, ja es dauert so seine Zeit, bis ich mit einem Blogbeitrag fertig bin!) und ich stehe im Schnee. Es scheint zwar die Sonne und macht alles etwas angenehmer, aber wenn ich im März noch Schnee haben möchte, fahre ich in die Berge. Hier möchte ich aufplatzende Knospen sehen, zwitschernde Vögel hören und die T-Shirts aus der Versenkung herausholen. Ich will Wärme und Sonne! Na ja, etwas Gutes hat die Sache - ich kann meinen Winterparka in seinem natürlichen Aufgabenfeld vorstellen.



Als wir Anfang des Jahres beim Skifahren in Südtirol waren, fand ich ihn: Meinen Traumparka. Er hing dort auf einen Bügel und rief: Nimm mich, du brauchst mich, du willst mich. Ich griff nach der Größe 42 und schlüpfte in den Mantel. Doch was war das??? Ich kam zwar in den Mantel rein, aber... Er war viel zu eng! Ich bin zwar der Meinung, dass Atmen absolut überbewertet wird, aber wenn man so gar keine Luft mehr in die Lungen bekommt, ist das auch nicht richtig. Jeglicher Selbstbetrug wie zum Beispiel, du kannst doch die Jacke offen tragen, scheiterte. Das lag weniger an mir, sondern an meinem Göttergatten, der mich mitleidig anschaute und bei jedem noch so gut gemeinten Versuch eines Selbstbetruges seine Augenbraue noch oben zog. Er brauchte nichts zu sagen. Im Grunde war auch mir klar, dass der Mantel und ich keine gemeinsame Zukunft hatten.
Irgendwann ist mir dann auch wieder eingefallen, dass die italienischen Größen und die deutschen Größen so gar nichts gemeinsam haben.

Als wir wieder zuhause waren, kam mir die grandiose Idee, meinen Traumparka nachzunähen. Die Materialien waren schnell besorgt, ein Schnitt gefunden und das Projekt konnte starten.

Schnittbesprechung Parka



Modellbeschreibung:
Parka mit Taillentunnelzug und großer Kapuze.
Schwierigkeitsgrad: 3 von 4 Punkten

Schnittmuster:
Burdastyle 09/2012, Modell 129

Stoff:
Oberstoff: 100 % BW - Popeline
Futterstoff: Satinfutter, damit ich nicht so friere.
Watteline
Sonstiges: 2 lange Reißverschlüsse, 5 Knöpfe, 1 tibetanischer Lammfellschal
Bis auf den Lammfellschal habe ich alles in "Stoffhaus am Kö" eingekauft.

(Taschenklappe, Knopfleiste und Armpatches habe ich mit einem Steppstich verziert.)

Größe:
Vermelde nichts Neues - immer noch eine deutsche Größe 42.

Sieht das Kleidungsstück wie auf dem Foto bzw. wie die technische Zeichnung aus?
Nein! Obwohl...eigentlich kann man schon Ähnlichkeiten erkennen.

(Wenn man sich das Fell wegdenkt... Doch, dann ist eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Burdamodell vorhanden.)

War die Anleitung leicht zu verstehen?
Nein. Ich habe selten eine so unverständliche Anleitung gelesen. Ich habe mich auf mein Bauchgefühl verlassen. (Vielleicht habe ich deshalb jede Naht mindestens einmal aufgetrennt und neu genäht??? Das wäre jedenfalls eine Erklärung!)

Was magst du besonders bzw. überhaupt nicht an dem Schnittmuster?
+ Die Riesenkapuze finde ich schon klasse.


Änderung an dem Schnittmuster:
Das Schnittmuster diente als grobe Orientierung. Ich habe viel geändert.
1.) Ich mag keine Knöpfe an Winterjacken. Da will ich einen Reißverschluss, der Wind und Wetter abhält.
2.) Ich mag Fellbesätze an den Kapuzen. Mein Fell wird mit einem Reißverschluss mit der Kapuze verbunden.
3.) Nur Futter war mir zu wenig. Ich wählte Watteline als Zwischenlage.
4.) Die Kapuze verkleinert. Riesig ist schon in Ordnung, aber was zu viel ist, ist zuviel.
Am Schnittmuster wurden die normalen Änderungen durchgeführt, d.h.
a) FBA
b) Schulterverschmälerung
c) Das war schon alles. Selbst für meine Oberarme hatte ich genügend Spielraum.

 (Links erkennt man den Reißverschluss, der die Kapuze mit dem Fell verbindet. Beim Waschen der Jacke kann man das Fell abnehmen. Rechts erkennt man wie ich das Futter mit der Watteline verbunden habe.)

Würdest du das Schnittmuster nochmal nähen?
Ganz eindeutig: Nein.




Fazit:
Ich habe viel Zeit in den Mantel investiert. Viele Schritte musste ich wiederholen, ganz viel trennen und neu nähen. Oftmals war ich verzweifelt und wollte aufgeben. Aber ich habe durchgehalten und schlussendlich den Mantel fertiggestellt.

Apropos: Ich möchte euch einen kleinen Blick in meine Wohnung!?! gewähren. Wir sind momentan am umbauen. Es ist so furchtbar - überall der feine Rigipsstaub. Ich hoffe, dass es bald vorbei ist.


*GRUMMEL* Warum bekomme ich die beiden Bilder nicht nebeneinander. Ich probiere immer so lange, bis es klappt. Wie es richtig funktioniert, weiß ich nicht. Kann mir jemand die richtige Vorgehensweise erklären? Jetzt habe ich für das Probieren nämlich keine Zeit und deshalb bleibt es so wie es ist. *grummel grummel*

Tschüss 
Martina

Mittwoch, 6. März 2013

MMM 06. März 2013

Ja, ja, ja - ich oute mich. Ich bin Jeansträger und habe mindestens 20 Höschen in meinem Schrank lagern.
Warum ich das schreibe??? Beim MMM hatte ich vor einiger Zeit im Blog von "Siebensachen-zum-Selbermachen" eine Anmerkung gelesen, die mich ebenfalls betrifft. Beim MMM trage ich hauptsächlich Kleider und Röcke, die ich auch wirklich, ganz alleine genäht habe. Ich ziehe sie nur nicht so oft an. Eigentlich ziehe ich kaum Röcke und Kleider an. Ich finde sie nur so schön, aber für meine Person völlig unpraktisch.
Ich weiß nicht, ob ich das schon einmal geschrieben habe. Unsere Wohnung befindet sich über unserer Firma. Wir sind selbstständig und haben eine Vermietung von Baumaschinen. Ja, und wenn du bei deiner Firma wohnst, hast du so gar keine Freizeit. Du bist ständig erreichbar. Das Dumme ist nur, dass mein geliebter Göttergatte nicht ständig "zuhause" ist und unsere Mitarbeiter keine 24 Stunden am Stück arbeiten (Hallo, ehe hier die ersten Proteste erwachen: Ich war auch Arbeitnehmer und finde 8 Stunden Arbeitszeit völlig ausreichend und in Ordnung.).
Eigentlich will ich ja nur folgendes sagen. Da ich meistens "zuhause" bin, bin ich auch der Ansprechpartner für die Kunden. Das bedeutet, dass ich ab und zu mit anpacken muss, wenn ein Kunde ein Gerät zurückbringt. Die Baugeräte sind meistens schmutzig, ölig und schwer.
Wichtiger Hinweis: Ich habe mir dieses Leben so ausgesucht und bin damit (meistens) zufrieden!

Eine Jeanshose ist einigermaßen schmutzabweisend (jedenfalls sieht man den Dreck nicht sofort) und pflegeleicht (Die Waschmaschine wirds schon regeln.). Deshalb trage ich diese Hosen die meiste Zeit in meinem Alltag. Allerdings habe ich noch nie eine Jeans und höchsten - wenn es hochkommt - 6 Stoff-/Lederhosen genäht.

Wenn ich im Büro sitze, trage ich zu meinen geliebten Jeanshosen Blazer. Wenn ich tragen, schieben, schleppen muss, schlüpfe ich in eine griffbereite Strickjacke und der Blazer wird geschont.



So und nun kommen wir zum heutigen MMM. Mein Blazer ist schon alt - sehr alt, aber noch nicht Vintage. Der Schnitt ist von Burda aus dem Jahre 1996 und dies ist auch das Herstelldatum des Blazers. Ich liebe diese Jacke und die Arbeit hat mir viel Freude bereitet.

Beim Nähen und nur beim Nähen bin ich äußerst pinkelig. Und ohne diese gewisse Pinkeligkeit und Genauigkeit hätte man diesen Blazer nicht nähen können. Ich kann mich an viele viele Einzelteile erinnern. Allerdings auch an die riesige Freude, den Blazer "wachsen" zu sehen.

(Erstaunlich, erst auf den Bildern erkennt man, dass das Bügeln nicht wirklich erfolgreich war. *grummel*)

Mehr Näh-Inspirationen sind hier zu finden: MMM 06. März 2013

Noch einmal - ich kann es gar nicht oft genug wiederholen - vielen Dank an die Initatorinnen vom MeMade. Ihr bereitet mir jeden Mittwoch Morgen einen wunderbaren Tagesbeginn. Ich freue mich jedesmal auf die neuen Bilder/Geschichten.

Tschüss
Martina