Als ich ihn sah, war es Liebe auf den ersten Blick! Ihn, nur ihn wollte ich besitzen - mein Eigen nennen. Ja, wirklich. So erging es mir, als ich diesen Mantel im Nähkurs gesehen hatte.
Zwei Mal im Jahr findet im Stoffhaus am Kö ein
Event statt, bei dem die neue Saisonware vorgestellt wird. Für diese Events
näht meine Nähkursleiterin die vorzustellende Kollektion und dadurch bin ich
auf diesen Mantel Aufmerksam geworden. Tatsächlich war ich schon lange auf der
Suche nach einem Mantel, obwohl ich wirklich keinen bräuchte. Am liebsten hätte
ich einen camelfarbenen klassischen MaxMara-Mantel. Hier geht es um den
klassischen Wollmantel - ansonsten steht Burberry bei den Trenchcoats hoch im
Kurs. Als Daunenjacke käme Moncler in die nähere Auswahl. (In letzter Zeit war
ich mit Laura häufiger beim Kieferchirugen. In dieser Praxis werden auch
Schönheitsoperationen durchgeführt und im Wartezimmer liegen Vogue, Elle und
wie sie alle heißen zum Schmöckern bereit. Und ich habe geschmöckert
beziehungsweise mich informiert, was frau im Winter so trägt.) An dem
MaxMara-Mantel gefällt mir die Zeitlosigkeit und die Schlichtheit. Er ist auf
das Wesentliche reduziert. Auch wollen wir die Farbe nicht vergessen! Camel -
weitestgehend mit einem intensiven Beigeton zu vergleichen und Beige ist eine
meiner Lieblingsfarben. Ach, ich könnte jetzt noch stundenlang über diesen
Mantel philosophieren, aber das bringt uns hier nicht weiter, denn ich habe ein
gänzlich anderes Modell genäht.
(Willkommen in unserem Herbstgarten, der momentan einen äußerst morbiden Charme versprüht.)
Schnitt: Burda
Einzelschnitt 6844-V
"Herrlich bequem und kuschelig sind diese Modelle für den Winter
mit Passe und Teilungsnähten an den Vorderteilen. Bei A sind
Pattentaschen in die Nähte eingearbeitet. Zwei Kragenvariationen runden den voluminösen Look
in Egg-Shape-Linie ab." Diese Modellbeschreibung stammt von Burdastyle.
Größe: 40
Stoff:
Oberstoff aus 60 % Schurwolle, 23 % Cashmere, 17 % Polyamid zu 29,90 Euro/m (Stoff
war reduziert – Glück gehabt.)
Satinfutter aus 100 % Viskose zu 5,90 Euro/m
Beide Stoffe vom Stoffhaus am Kö.
Sieht das Kleidungsstück wie auf der technischen
Zeichnung bzw. wie auf dem Titelbild aus?
Die Frage müsste folgendermaßen lauten: Sieht
der Mantel wie das Mustermodell meiner Nähkursleiterin aus? Ja, das tut er.
Änderungen:
Ich neige dazu, meine Kleidung eher zu weit als
zu eng zu schneidern. Deshalb war ich sehr erstaunt, als mir das Probeteil in
Größe 40 passte.
Alles war perfekt, denn ich brauchte kein
Probemodell zu basteln und konnte mich gleich an das Ausschneiden des Stoffes
machen. Schnipp-schnapp die Teile ausgeschnitten, die Teile
zusammenzusammengenäht und - Gsd - eine Anprobe durchgeführt. Was soll ich
sagen: Der Mantel war schief! Völlig aus der Balance! Was hatte ich falsch
gemacht? Ich denke mal, falsch hatte ich gar nichts gemacht. Ich war
schockverliebt in diesen Mantel und die Liebe macht bekanntlich blind.
Jedenfalls habe ich die Teile nochmals aufgetrennt und das hintere Rückenteil an der Passe gekürzt. Diese kleine Änderung hatte bereits ausgereicht, um den Mantel wieder ins "Gleichgewicht" zu bringen. Des Weiteren habe ich die Armkugel vom Ärmel radikal abgeflacht. Beim Originalmantel schlägt es beim Übergang Schulter zum Arm unschöne Falten.
Jedenfalls habe ich die Teile nochmals aufgetrennt und das hintere Rückenteil an der Passe gekürzt. Diese kleine Änderung hatte bereits ausgereicht, um den Mantel wieder ins "Gleichgewicht" zu bringen. Des Weiteren habe ich die Armkugel vom Ärmel radikal abgeflacht. Beim Originalmantel schlägt es beim Übergang Schulter zum Arm unschöne Falten.
Fazit:
Ja, zwischen mir und dem Mantel hat eine
leidenschaftliche Affäre begonnen. Wir kuscheln gemeinsam während der Autofahrt
und in unbeobachteten Momenten schmiege ich mich sinnlich an ihn.
Heute wird der MMM 15. Oktober 2014 von der Gastbloggerin Frau lila und gelb moderiert. Dort treffen sich mittwochs Hobbyschneiderinnen zum visuellen Outfitbestaunen.
Soderle, jetzt muss ich mich wieder auf meine hausfraulichen Pflichten besinnen, denn vor genau 21 Jahren lag ich mit starken Wehen im Krankenhaus und erwartete sehnsuchtsvoll (hört sich besser an als schmerzgebeugt) unser erstes Kind. Maximilian ist nun schon lang erwachsen und selbständig. Vielleicht, vielleicht wird das irgendwann auch mein beschützendes und besorgtes Mutterherz verinnerlichen.
Max, ich habe dich dolle lieb und wünsche dir alles Liebe und Gute auf deinem Lebensweg!
Ich sage tschüss bis zum nächsten Mal
Martina
Nachspann:
Mantel - Tada, Trommelwirbel, Tusch = MaxLau
Hose - Tada, Trommewirbel, Tusch = ebenfalls MaxLau
Strickjacke - wollen es ja nicht übertreiben, die ist von Zara
Shirt - ??? (Vielleicht könnten mir die 3 Fragezeichen -Justus, Peter, Bob- jetzt weiterhelfen.)
Schuhe - Deichmann
Tasche - Elegance (Nur kurz im Blick, wurde vom Fotografen entfernt!)
Habe ich nichts vergessen! Grübel, grübel. Ach ja, das Wichtigste! Die Fotos von meiner persönlichen Lieblingsfotografin Laura. Ansonsten wäre das nur ein stinklangweiliger Bericht geworden.