Mittwoch, 21. Dezember 2016

MMM 21. Dezember 2016 - Wie immer zu spät...

Erinnert Ihr Euch an den Prada-Sew-Along. Ja, ist schon etwas länger her. Ich habe mich oft daran erinnert, denn Prada war eine kleine Offenbarung für mich. Ohne den P-S-A hätte ich mich nie auf Prada eingelassen. Es war mir zu exzessiv. (Gut, ich liebe ja Dolce & Gabbana und die sind ja auch äußerst ausschweifend in ihrer Modellauswahl, aber da sehe ich viel Romantik und viel Weiblichkeit.) Prada war mir zu sachlich, zu kühl, zu durchdacht. Das war ein großer Irrtum meinerseits. Dem MMM-Team sei dank!

Beim Betrachten der Herbst-Collection 2016 verguckte ich mich in dieses Modell.

(Bildquelle: Vogue Magazine)
- feminin
- kleidsam
- humorvoll
- kurz: ganz ich. 

So etwas wollte ich unbedingt auch einmal nähen. Dass ich das dann aber so schnell verwicklicht habe, grenzt für mich an ein Wunder. (Ok, die Jacke fehlt noch. Wäre ein nettes Projekt für Bielefeld. Obwohl ... da gibt es ja noch etwas Anderes, was mich unglaublich reizt. Hach, diese blöden Entscheidungen!!!)



Im August bat mich ein guter Freund, ihm zu einer Ballettaufführung ein Weihnachtsmannkostüm zu nähen. Dies habe ich (tatsächlich auch) fertigbekommen. Natürlich wollte ich mir diese Aufführung dann auch ansehen und merkte dabei: Ich habe  GAR NICHTS  zum Anziehen. Dabei fiel mir das Herbst-Winter-Modell von Prada wieder ein.

Schnitt:
Ottobre Herbst/Winter 5/2016, Modell 6 Math Teacher
(Ich oute mich mal als Nicht-Fan der Ottobre. Aber einige Modelle gefallen mir wirklich richtig gut.)


















Größe:
44
Ich bin darüber nicht erfreut. Aber ich tue auch nichts dagegen und darum muss ich jetzt mit dem Ergebnis leben. Nach Ausmessen meiner Taille standen da eine 8 und eine 4 und das Massband war seeehr eng geschnürt. (Kurzer Zwischeneinwurf: Seit einiger Zeit merke ich, dass sich meine Figur - trotz gleichbleibenden Gewicht - verändert!!! Im mittleren unteren Segment wird es immer mehr. Stetig! Was soll der Blödsinn?)

Stoff:
Oberstoff:
schwarzer Baumwollsatin 96 % BW, 4 % Elastan von TST-Stoffen zum Preis von 9,95 €/m
Bildcoupon 96 % BW, 4 % Elastan ebenfalls von TST-Stoffen zum Preis von 24,95 €
(Dienstmagd mit Milchkrug von Jan Vermeer)


Futter:
100 % Viskose vom Stoffhaus am Kö zum Preis von ?. (Der war nicht so teuer.)


Änderungen:
So gut wie überhaupt gar keine.
- 10 cm Länge hinzugefügt
- die Faltentiefe erhöht

Würdest du den Schnitt noch einmal nähen?
Ja, das würde ich. Ich finde, es ist ein guter Basisschnitt. Die Taschenlösung gefällt mir ausgesprochen gut bei diesem Modell.

Fazit:
Ich habe meinen Rock bereits mehrmals getragen. Ich fühle mich verdammt wohl in diesem Ding. Der Stoff für die passende Jacke liegt bereits parat und ich hoffe, auf baldige Fertigstellung. Dies wird dann (hoffentlich) ein Kostüm nach meinem Geschmack.


Ich verlinke mich nun noch schnell beim MMM. Claudia führt heute durch das Programm. Ihr heutiges Kleid finde ich wunderbar. Der Schnitt ist einfach genial.
Es ist in diesem Jahr das letzte Mal MMM und ich möchte einfach dabei sein, denn es ist eine wunderbare Möglichkeit, Gleichgesinnte zu treffen.


Ich wünsche allen ein friedliches und besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das neue Jahr.

Bis bald

Martina

Nachspann:
Rock - MaxLau
Shirt - Vögele
Strickjacke - ???
Gürtel - Glückstreffer. (Genau so etwas habe ich gesucht. Ansonsten hätte ich nähen oder das tolle Modell von yvonet stehlen müssen. Das wäre mir zwar zu eng gewesen. Aber das Mieder ist so toll.)

Der Weihnachtsmann und sein Gehilfe.
Und der Gehilfe muss unbeding seine Fotokamera suchen. Die Qualität der Handybilder gefällt mir nicht wirklich.


Donnerstag, 8. Dezember 2016

Kleine große Globalisierung...



…oder wie das französische kleine Kastenjäckchen über die inspirierende russische Burdaseite in mein heimeliges deutsch-hessisches Nähreich fand.


Ich bin schon seit Jahren auf der Suche nach einer „Little Black Jacket“. Am besten leicht chanel(l)ig und völlig alltagsuntauglich. Eine Jacke, die man halt überhaupt gar nicht braucht!

Anfang 2015 bin ich durch Zufall auf die russische Burdaseite gelangt und – was soll ich sagen – da fand ich meine Wunschjacke. Genau so und nicht anders wollte ich sie haben. Ich war quasi schockverliebt! Diese Jacke entsprach völlig meiner Vorstellung. Sie ist nicht so ernsthaft wie die typische Chaneljacke, sie ist verspielt, sie macht neugierig, sie bietet Überraschungen und sie glitzert dezent.
Das Kopfkino ging auf on und die Planung begann. Allerdings hat es dann noch über 1 ½ Jahre gedauert, bis ich sie fertiggestellt habe.
Den ersten Nähanstoss für die Jacke gab der diesjährige Jacken-Sew-Along vom MMM-Team. Da habe ich quasi als Trittbrettfahrer mit dem Zuschnitt begonnen.
Im Oktober habe ich auf der AnNäherung Süd einen großen Teil der Jacke fertiggestellt. Ich hatte mir dieses Wochenende dafür eingeplant, da ich 3 Tage lang ununterbrochen nähen konnte. Dies schaffe ich im „wahren Leben“ leider nicht.
Die diffizilen Arbeiten an der Borte sowie die unabdingbaren Handstiche benötigten noch einmal viele Abende. Und … wenn ich nicht Mitte November nach Berlin zum Nähwochenende gefahren wäre, wäre die Jacke noch immer nicht fertig. *räusper*


Schnitt: Burda Moden 09/2002, Modell 117

Größe: 42 mit einigen Änderungen (Einigen Vielen!)

Stoff: Man könnte eigentlich Reste verwerten. Man könnte – muss aber nicht!
Oberstoff: verschiedene Woll-, Boucle- und Walkstoffe – größenteils vom Stoffhaus am Kö
Futter: 100 % Viskose zum Preis von 5,00 €/m vom Stoffhaus am Kö.

Verarbeitung:
Da legen wir mal das Mäntelchen des Schweigens darüber. Ich dachte mir schon, dass es viel Arbeit sein wird – aber so viel?!?
Die zwei größten Zeitfresser waren das Stoffausschneiden und das Flechten und Befestigen der Borte.


Würde ich den Schnitt noch einmal nähen?
Jetzt nicht mehr. Ich hatte bereits eine Probejacke genäht und zwei Stück von der Sorte reichen.

Fazit:
Am 30. Dezember werden meine Mama, meine Tochter und ich das Staatstheater Kassel besuchen, um uns das Ballett „Der Nussknacker“ anzusehen. Da wird diese Jacke ihren Auftritt haben. Denn sie ist – trotz des ganzen Klimbims - unglaublich bequem und man kann sich deshalb ganz dem Tanz – und nicht dem Gezuppel an der Jacke - widmen.



Am Schluss möchte ich mich noch bei Svetlat bedanken. Nur durch ihre Inspiration ist diese Jacke entstanden:

Hallo Svetlat,
ich möchte mich bei dir für diese Inspiration bedanken.
Deine Jacke ist so wunderschön.
Ich hoffe, du verzeihst mir diesen geistigen Diebstahl. Aber ich hatte mich sofort in deine Jacke verliebt und wollte sie nacharbeiten.
Liebe Grüsse
Martina

Привет Svetlat,
Я хотел бы поблагодарить вас за это вдохновение.
Ваша куртка так красиво.
Я надеюсь, что вы простите мне этот плагиат. Но я влюбился в пиджаке и хотел переделать его.
Всего хорошего
Martina

(Ich hoffe, dass der Google Translater einigermaßen richtig übersetzt hat.)

Gleichzeitig möchte ich einen weiteren Dank aussprechen. Und zwar möchte ich mich bei Alexandra vom Blog Mama macht Sachen bedanken:
Alexandra,
vielen Dank, dass du diese Nähtreffs organisierst und leitest. Es waren für mich zwei wunderbare Wochenenden, die ich lange in Erinnerung behalten werde.

Und mein letzter Dank geht an das MMM-Team:
Liebes MMM-Team,
ihr beschert mir jeden Mittwoch einen abwechslungsreichen Einblick in Blogs, die ich ohne eure Plattform nie finden würde.
Wenn ihr eure Sew-Alongs anbietet, reißt ihr mich regelmäßig aus meiner Komfortzone heraus. Außerdem benötige ich ein gewisses Maß an Druck, um ein Kleidungsstück fertigzustellen. Leider schaffe ich es nicht wirklich, an den eigentlichen Sew-Alongs teilzunehmen. Ich nehme die Sew-Along als persönliche Anregung und werkele so vor mich hin. (Im Kopf schwebt mir auch ein tolles Weihnachtskleid umher.)
Vielen Dank, dass es euch gibt.


Tschüss

Martina


Nachspann:
Jacke – MaxLau
Shirt – Vögele
Jeans – Diesel
Schuhe – Alba Moda
Fotos – Premiere: Meine Mama