Am vergangenen Sonntag begann das Finale des WKSA 2020. Mein Kleid war zwar schon fertig, ich aber noch nicht so ganz. Ich liebe Weihnachten - ich liebe das Schmücken des Hauses, den überbordenden Weihnachtsbaum und auch die Weihnachtsstimmung an sich. Die ersten beiden Punkte kann man physisch abarbeiten - bei Punkt drei wird das schwierig. Der Dezember ist ein Monat voller positiver als auch negativer Emotionen. Meine Mama ist im Dezember gestorben und ich habe kurz danach Geburtstag. Ja, und da ist sie schon, die erste emotionale Achterbahnfahrt im Monat Dezember - und der Monat hat gerade erst angefangen. Dann kommen die Vorbereitungen für das eigentliche Fest. Geschenke kaufen und gefallen die dann auch - Gutscheine finde ich nämlich doof. Die Essensplanung - als ob es im nächsten Vierteljahr nichts Essbares mehr zu kaufen gäbe. Die Feier an sich - wer kommt, wer darf, wer will. Wollen wollen wir alle, können aber nicht gleichzeitig. Denn keiner von uns hat Lust auf den Besuch des Winzlings Corona - der kümmert sich aber nicht darum, was wir wollen! Aber was muss ich hier klagen, tausend anderen Menschen geht es ähnlich.
Der WKSA kommt dann im richtigen Moment. Innehalten und sich auf auf etwas einlassen, was einem Freude bereitet.
Mein diesjähriges Kleid ist nicht wirklich spektakulär - es ist dem diesjährigen Fest geschuldet. Es ist festlich und angemessen, es ist bequem und kleidsam, es ist alltagstauglich und verspielt, es ist samtig und schlicht - es ist nur nicht "boah", denn es gab keinen Grund für "baoh"! (Argh, ich fange schon wieder an zu klagen. Notiz am mich: Lass das!) 😎
Für mein Kleid wollte ich einen Schnitt von Grasser nehmen. Allerdings reichte meine Stoffmenge nicht aus und der Fall des Stoffes harmonierte nicht mit dem Schnitt. Also alles wieder zurück auf Null und die Planungen begannen aufs Neue.
Schnitt:
Groa-Tunika von Juni-Design and by Moogli. (Hallo, ich bin in der nordhessischen Kleinstadt Großalmerode aufgewachsen. Die wird auch liebevoll Groa genannt. Also musste ich doch diesen Schnitt wählen. 😉)
Hier sieht man die zugenähten Biesen und den süßen Rüschenkragen.
Größe: 40
Stoff:
Ein samtiges Etwas aus vollständig künstlichen Fasern aus meinem privaten Stofflager. Woher der Stoff kam, weiß ich nicht mehr. Er ist schon ziemlich alt. Es sind zwei Panneaux von jeweils 1,20 m Länge.
Änderung/Verarbeitung:
Für die Kleidvariante, die ich gewählt hatte, benötigte man 2,70 m Stoff. Ich hatte aber nur 2,4 m und das mit Strichrichtung. Also nix mit drehen, sondern nur schieben schieben und verschieben. Aus den unteren Ballonärmeln hatte ich dann Weite herausgenommen. Das war mir bei dem Stoff sowieso lieber.
Beim Nähen hielt ich mich natürlich nicht an die Nähanleitung. Hey, wer braucht schon eine Anleitung. Diese Einstellung rächte sich gar fürchterlich! In dem Vorderteil werden Biesen eingearbeitet. Diese Biesen schließen mit dem Halsausschnitt ab. Normalerweise - bei mir aber nicht. Ich Kleingeist sah den Fehler bereits beim Hersteller. Ich und Fehler - niemals nie! 😂 In meiner Verzweiflung wand ich mich direkt an Juni-Design. Dort wurde mir sofort weitergeholfen - Super-Support. Der Fehler lag -hüstel- bei mir. Ich hätte mal -hüstel- die Anleitung lesen sollen. Da stand alles genau erklärt.
Beim Vorderteil entschied ich mich gegen die vorgesehen Biesen. Ich steppte glatt anliegende Falten. Durch den Samt standen die Biesen ab wie die Stacheln eines Igels. Ging gar nicht! Der Samt an sich verhielt sich sehr unkooperativ. Ständig am zicken und am widersetzen. Das Reißverschlusseinnähen war das reinste Vergnügen.😡 Allerdings gab es einen Super-Plus-Punkt bei meinem Samt. Nix musste versäubert werden. Die Stoffkante hielt.
Fazit:
Ich mag es sehr. Das heißt, ich hab es lieb gewonnen, nachdem ich das passende Schuhwerk für dieses Kleid gefunden hatte. Die Farbe ist speziell. Die geplanten Stiefel gingen gar nicht. Das Ensemble sah sehr schlimm aus. Aber das ist jetzt alles Geschichte. Alles - auch Heiligabend, wo ich das Kleid getragen habe - vorbei. Es bleibt eine wunderschöne Erinnerung. Selten habe ich so ein harmonisches Weihnachtsfest erlebt. Ich wünsche Euch auch, dass ihr ein besinnliches Weihnachtsfest hattet, habt, haben werdet. Diese gemeinsame Zeit ist so wertvoll - genießt es!
Einen ganz besonderen Dank gilt dem MMM-Team. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie wichtig mir der MMM ist - wie gut er mir tut.
Bis bald und tschüss
Martina
Nachspann:
Kleid - MaxLau
Stiefelchen - Haben die einen Namen?😇
Fotos - Laura